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Ersatz dringend gesucht!

Bild von Markus Kohm

Als ich heute morgen mein Wohnzimmernotebook in Betrieb nehmen wollte, verweigerte es den Bootvorgang mit der lapidaren Meldung »Fan Error«. Eine schnelle Recherche ergab, dass der Lüfter entweder stark verschmutzt oder defekt ist und deshalb nicht auf Touren kommt. Erzwingt man allerdings das Booten (rechtzeitig ESC drücken) läuft der Hauptlüfter scheinbar ganz normal an. An dem liegt es also vermutlich eher nicht. Da trotz WLAN-Karte kein Second Fan verbaut ist, muss das Problem wohl trotzdem am Hauptlüfter liegen, den es bei e-Bay tatsächlich für 10-15 € teils inkl. Wärmeleitpaste gibt. Es gibt leider auch diverse Erfahrungsberichte im Internet, dass das Notebook auch mit Austauschlüfter nicht wieder booten wollte, der Fehler also blieb. Außerdem ist der Ausbau des Hauptlüfters (im Gegensatz zum Second Fan) eine recht aufwändige Geschichte.

Schade, ich hatte das vor einigen Jahren geschenkte Notebook (Danke noch einmal an Uwe und seine Frau!) lieb gewonnen. Zwar wurde es in letzter Zeit in der Tat oftmals recht heiß (vor allem gestern beim Linux Upgrade) aber es handlich und leicht und bootete innerhalb von Sekunden von der von mir extra verbauten (ebenfalls geschenkten!) SSD. Ich konnte damit bis tief in die Nacht bequem auf dem Sofa Support leisten. Es wanderte mit mir auch gerne in die Küche (ja, ich weiß, dass die Luft dort eigentlich Gift für so ein Gerät ist, aber es stand immer in maximaler Entfernung vom Herd) und sogar in Keller, wenn ich dort zu tun hatte. Es ist also kein Wunder, dass in den letzten Monaten 95% des Supports und min. 50% meiner LaTeX-Entwicklung auf dem Gerät liefen. Es ist mir tatsächlich ans Herz gewachsen.

Aber jetzt muss eben Ersatz her! Falls jemand ein zum ThinkPad x61s vergleichbares Notebook übrig hat, würde ich mir das sehr gerne anbieten lassen! Ein paar Eckdaten: 1.6 GHz Intel Core 2 Duo L7500, 12" Bildschirm im Format 4:3 mit 1024x768 Punkten, Intel-Pro-Wireless-Adapter mit max. 300 Mbit/s (realistisch waren aber nur 150). RAM und HDD spielen keine Rolle, da ich sowohl DDR2 als auch DDR3-Riegel habe, um ggf. auf 4 GB aufzurüsten und die SSD aus dem ThinkPad natürlich wieder Verwendung fände.

Vergleicht man den alten Dual-Core mit aktuellen Atom-Prozessoren wie dem Z3735F @ 1.33GHz oder Z8230 fällt auf, dass die fast so viel Leistung versprechen. Theoretisch könnte das bedeuten, dass ich mit einem 10-12"-Windows-Tablet + Tastaturhülle oder ein Convertible mit noch weniger Gewicht und noch mehr Handlichkeit ebenfalls zum Ziel gelangen könnte. Natürlich müsste ich darauf erst einmal Linux installieren, was aber bei diversen Windows-Tablets mit Intel-Prozessor dem Vernehmen nach durchaus möglich sein soll. Problematisch könnte der Speicher sein. 32 GB-Flash sollten zwar meist genügen (Updates sind damit nach meiner Erfahrung aber oftmals lästig) aber ob das für die 2 GB RAM auch gilt, mit denen sich die (besseren, erschwinglichen) Tablets begnügen müssen? Falls also jemand Erfahrung mit so einem Gerät hat, darf er sich gerne bei mir melden. Das gilt natürlich erst recht, wenn jemand eines abzugeben hat.

Falls sich also jemand wundern sollte, dass ich in nächster Zeit deutlich schlechter zu erreichen bin, wisst ihr jetzt den Grund.

Bis irgendwann
Markus

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Bild von Markus Kohm

Nachdem ich noch ein paar Tipps im Internet studiert habe, läuft das Notebook jetzt wieder. Mit einer spitzen Pinzette konnte ich eine dicke Fluse entfernen. Dann noch, Lamelle für Lamelle vorsichtig mit einem weichen Haarpinsel gereinigt. Dabei das Lüfterrad mit einem Feinschraubendreher vorsichtig blockiert, damit der Lüfter nicht überdreht. Jetzt pustet der Lüfter tatsächlich auch wieder bei niedrigen Drehzahlen Luft aus dem Gehäuse. Wie lange das hält, wird man sehen.

Bei der Gelegenheit sind mir (wie bereits oben angedeutet) auch ein paar Eigenarten meines Exemplars aufgefallen.

  • Neben der Gehäusereparatur, von der ich schon wusste, und die sehr gut gemacht wurde, hat die Gehäuseüberseite noch einen weiteren Bruch. Leider an einer sehr dünnen Stelle, so dass Kleben o. ä. keinen Erfolg verspricht.
  • Außerdem befindet sich das optionale 1 GB Turbo-Ram-Modul tatsächlich im Rechner. Linux scheint das aber gänzlich zu ignorieren, jedenfalls zeigt weder hwinfo noch lspci irgendetwas an, was nach dem Teil aussieht. Nicht, dass ich das als Cache für die SSD nutzen wollte. Theoretisch wäre es eher als swap-Space von Interesse.
  • Ein paar zusätzliche Aufkleber lassen vermuten, dass zumindest das Display irgendwann getauscht wurde.
  • Eventuell wurde der Lüfter selbst auch schon einmal ersetzt.
  • Dass laut Handbuch die Modelle mit WLAN-Modul eigentlich einen Second Fan haben, der auf der Platine aber gar nicht vorgesehen ist, könnte ein Indiz dafür sein, dass das Modul nachträglich eingebaut wurde. Sicher bin ich da natürlich nicht. Es würde aber erklären, warum das Gerät ausgerechnet da heiß wird, wo ich meine rechte Hand ablege.

Eventuell werde ich mal ausprobieren, ob das Notebook auch ohne das Turbo-Ram-Modul bootet und funktioniert. Das könnte Strom sparen und die Hitzeentwicklung reduzieren.

Alles in allem sind die Eigenarten keine Grund die Freude an dem Gerät zu schmälern. Es ist eher ein Grund, mal mein Testnotebook aufzuschrauben (wenn ich ein technisches Manual dafür finde). Vielleicht kann man dem ja auch noch mit einer Säuberungsaktion auf die Sprünge helfen. Allerdings hat dessen Gehäuse so viele Risse, dass dabei besondere Vorsicht von Nöten sein wird …

Bild von Markus Kohm

Beim Testen des reparierten Notebooks bin ich auf goLaTeX auf den Satz gestoßen: »Man kann nicht von einem HIWI erwarten, dass er mal einfach so in drei Monaten was erschafft, was viele Menschen nutzen müssen.«

Da musste ich schmunzeln. Ich habe damals KOMA-Script während meiner (recht aufwändigen) Diplomarbeit nebenher entwickelt. Ich hatte zwar ein klein wenig mehr als drei Monate, dafür war aber KOMA-Script nicht Bestandteil der Diplomarbeit. Hätte ich seinerzeit gewusst, was ich damit anrichte, hätte ich vielleicht versucht, KOMA-Script als Diplomarbeit zu entwickeln.

Glückwunsch zur erfolgreichen Reparatur! Dann geh ich die Suche nach potentiellem Ersatz mal langsamer an.

Bild von Markus Kohm

In der Tat bin auch ich erleichtert, dass das Teil wieder funktioniert. Es ist mir wirklich ein wertvoller Helfer geworden.

Allerdings wird es wohl nur noch begrenzte Zeit durchhalten. Heute ist wieder ein (eher unwichtiges) Teil aus dem Gehäuse heraus gebrochen (zwischen SD-Karten-Leser und PC-Card-Slot). Nicht weiter schlimm aber ein weiteres Zeichen dafür, dass das Notebook langsam an die Grenze seiner Lebensdauer kommt (mancher würde sagen, dass es die ohnehin schon lange überschritten hat).

Eines der heutigen Wochenangebote in einem meiner Lieblings-Computer-Shops lässt mich dann auch schon etwas wanken. Wenn ich sicher wüsste, dass Linux darauf gut läuft, würde ich vermutlich zuschlagen, obwohl die 2 GB RAM verglichen mit jetzt etwas wenig sind.

Vielleicht sehe ich mich sogar einmal nach einem anderen x61s um. Mir fehlt zwar eigentlich das Touchpad, aber man kann bekanntlich nicht alles haben.

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