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Abstand Kopfzeile Überschrift

Ich weiß, die Frage ist schon circa tausendmal aufgetaucht: Wie bekomme ich die Kapitelüberschrift in scrbook an die Kopfzeile?
Ich habe versucht chapterheadvskip neu zu definieren, aber es klappt nicht, egal ob ich den Befehl im Header oder im Dokument selbst habe. Bin langsam am verzweifeln, was mache ich falsch? Ist vielleicht eines meiner Pakete das Problem?

Hier ein Beispiel:

\documentclass[12pt,oneside,DIV=calc,
toc=listof,BCOR=6mm,toc=bib,toc=graduated,
headsepline=true, captions=nooneline, pdftex]{scrbook}
 
\usepackage{setspace}
\renewcommand{\baselinestretch}{1.50}\normalsize
 
\setkomafont{pageheadfoot}{\normalfont}
\KOMAoptions{DIV=last}
 
\usepackage[latin1]{inputenc}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage{tabularx}
\usepackage{array}
\usepackage{longtable}
\usepackage{ltxtable}
\usepackage{booktabs}
\usepackage{graphicx}
\usepackage{sistyle}
\usepackage{textcomp}
\usepackage{environ}
\usepackage{placeins}
\usepackage[english]{babel}
\usepackage{textgreek}
\usepackage{amsmath}
\usepackage{hyphenat}
 
\renewcommand*{\chapterheadstartvskip}{\vspace*{-\topskip}} 
 
\begin{document}
 
\pagenumbering{roman}
\tableofcontents
\newpage
\pagenumbering{arabic}
\chapter{Chapter}
\section{Section}
\subsection{Subsection}
\chapter{another chapter}
\end{document}
Bild von Markus Kohm

Zunächst einmal sei darauf hingewiesen, dass Du selbst herausfinden kannst, ob eines der Pakete das Problem ist. Dazu kommentierst Du einfach nach und nach alle Pakete aus. Führt das Auskommentieren zu einer Fehlermeldung, machst Du einen zweiten LaTeX-Lauf (wegen aux-Datei). Bleibt die Fehlermeldung, fügst Du das Paket wieder ein. Verschwindet das eigentliche Problem, hast Du die Antwort. Man kann das ganze Vorgehen auch noch etwas optimieren (Stichwort: Halbierungssuche). Aber zumindest funktioniert es so schon einmal.

Außerdem solltest Du die Option pdftex durch pagesize ersetzen. Siehe dazu die KOMA-Script-Anleitung. Es gibt kein vernünftiges Paket, das die Option pdftex zwingend benötigt.

Die Umdefinierung von \baselinestretch ist ebenfalls seit 1994 obsolet. Siehe dazu auch l2tabu. Das gilt umso mehr, wenn man das Paket setspace verwendet.

Bei Verwendung von scrbook würde ich übrigens eher zu \frontmatter und \mainmatter tendieren, statt zu \pagenumbering. In jedem Fall gehört vor \pagenumbering immer \cleardoubleoddpage! Bei \mainmatter etc. ist das hingegen überflüssig.

Als Tipp hätte ich noch das Paket tabu zu empfehlen.

Dein Problem resultiert aus der Eigenart von \vspace* immer min. eine Zeile Abstand einzufügen. Die kann man aber ggf. auch wieder rückgängig machen:

\renewcommand*{\chapterheadstartvskip}{\vspace*{-\topskip}\vspace{-\baselineskip}}

Hallo Markus!

Leider klappt es mit deinem Befehl nicht. Wenn ich jedoch einfach \vspace*{-3cm} nehme, haut es halbwegs hin. Danke für die Tipps und darauf, dass baselinestretch umdefinieren eigentlich tabu ist, bin ich natürlich auch schon gestoßen, nur leider ist onehalfspacing von setspace nicht das, was sich mein Betreuer unter 1.5 Zeilenabstand vorstellt... Mit doublespacing passt es jedoch halbwegs. Jedoch habe ich nun das Problem, dass meine Tabellen mit normalem Durchschuss gesetzt werden (was hoffentlich ok ist) meine Tabulars jedoch auf doublespacing hören. Ich habe die Tabulars verwendet, wenn ich an Ort und Stelle eine Pufferzusammensetzung beschreiben muss o.ä., die also auch keine Nummerierung benötigt und nicht ins Tabellenverzeichnis soll. Kennst du eine Möglichkeit das nun auch auf normalen Durchschuss zu setzen (global)? Zu frontmatter und mainmatter: Soweit so gut, gibt es dann eine Möglichkeit den Anhang wieder in (diesmal großen) römischen Zahlen zu nummerieren?

Danke,
bg

Bild von Markus Kohm

Wenn ich Deine Umdefinierung von \chapterheadstartvskip durch meine ersetze und dann zur Illustration von Textbereich und Rändern zusätzlich ein \usepackage{showframe} einfüge, dann steht bereits die Überschrift des Inhaltsverzeichnisses eindeutig so weit am oberen Ende des Textbereichs, dass sie übersteht. Eigentlich würde -\ht\strutbox bereits genügen, wenn man die Oberlängen mit berücksichtigt. Ich kann das gerne an einem Beispiel verdeutlichen, bei dem ich alles rausgeworfen habe, was für den Seitenspiegel garantiert unerheblich ist:

\documentclass[12pt,oneside,DIV=calc,BCOR=6mm,headsepline=true]{scrbook}
 
\setkomafont{pageheadfoot}{\normalfont}
 
\usepackage[latin1]{inputenc}
\usepackage[T1]{fontenc}
\recalctypearea% Die Änderung des font encodings ändert auch den Font selbst!
\usepackage[english]{babel}
 
\renewcommand*{\chapterheadstartvskip}{\vspace*{-\topskip}\vspace{-\ht\strutbox}} 
 
% Zwei Demo-Pakete, die im realen Leben nicht zu verwenden sind!
\usepackage{showframe}
\usepackage{blindtext} 
 
\begin{document}
 
\tableofcontents
 
\chapter{True height and depth: \protect\rule[-\dp\strutbox]{1pt}{\baselineskip}}
\blinddocument
\end{document}

Was 1,5-zeilig betrifft: Das war bei Typografen bereits zu einer Zeit als das 1,5-fache der Kegelhöhe definiert, als es noch nicht einmal die Schreibmaschine gab. Alle Schreibmaschinen, die ich kenne, realieren das auch so. Das Paket setspace realisiert das so. Nur Word macht stattdessen das 1,5-fache des normalen Zeilenabstandes, der natürlich bereits größer als die Kegelhöhe ist. Aber auch dafür muss man nicht \baselinestretch umdefinieren. Wie in der von mir genannten Literatur in Abschnitt 1.4 zu lesen ist, gibt es auch noch \linespread. Wie der Anleitung zum Paket setspace zu entnehmen ist, bietet dieses neben \onehalfspacing und \doublespacing weitere Anweisungen die gleichzeitig verhindern, dass Tabellen, Fußnoten etc. mit erhöhtem Durchschuss gesetzt werden. Das macht man nämlich normalerweise nicht. Tabellen setzt man immer mit normalem Durchschuss nicht mit vergrößertem. Unter diesen Anweisungen ist auch eine, mit der man den gewünschten Faktor direkt angeben kann.

Falls Dir nicht klar sein sollte, wie man an die Doku zu einem Paket gelangt, sei auf den entsprechenden FAQ-Eintrag hingewiesen.

Es sei noch einmal explizit darauf hingewiesen, dass wenn ich auf Literatur verweise, ich vor einer weiteren Antwort/Nachfrage erwarte, dass diese auch gelesen wird. Ich habe nicht die Zeit, alles, was in der Literatur erschöpfend behandelt ist, noch ein weiteres Mal erschöpfend zu erklären.

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