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TDS-Archive zur Installation in einem lokalen oder privaten TEXMF-Baum

Bild von Markus Kohm

English: → TDS Achive for Installation in a Local TEXMF Tree

Bei allen TeX-Distributionen besteht die Möglichkeit, in einem lokalen oder privaten TEXMF-Baum TeX-Dateien zu installieren, die dann vor dem TEXMF-Baum der Distribution gefunden werden. Bei TeX Live gibt es min. einen systemweiten TEXMF-Baum, dessen Wurzelverzeichnis mit »kpsewhich -var-value=TEXMFLOCAL« ermittelt werden kann. Darüber hinaus gibt es einen benutzerspezifischen TEXMF-Baum, dessen Wurzelverzeichnis mit »kpsewhich -var-value=TEXMFHOME« ermittelt werden kann. Darüber hinaus kann man auch zusätzliche TEXMF-Bäume bei TeX Live anmelden. Bei MiKTeX gibt es die Möglichkeit, über »MiKTeX Options« beliebig viele TEXMF-Wurzelverzeichnisse anzulegen und nach Belieben zu aktivieren und zu deaktivieren.

Wenn Du nun sagst: »Ich verstehe nur Bahnhof!«, dann ist dies nicht der richtige Weg für Dich. Dann solltest Du eine der anderen Möglichkeiten ins Auge fassen.

Da es recht aufwändig sein kann, die Dateien eines Pakets in die richtigen Unterverzeichnisse eines TEXMF-Baums zu kopieren, stelle ich Archive bereit, die bereits die komplette Struktur unterhalb der Wurzel eines TEXMF-Baums enthalten. Nach dem Download eines solchen TDS-Archivs, kann man dieses also einfach in einem der genannten Wurzelverzeichnisse entpacken. Bei MiKTeX muss man das Wurzelverzeichnis anschließend ggf. noch als neue TEXMF-Wurzel anmelden oder die Filename Database aktualisieren. Bei TeX-Live ist das bei Dateien in TEXMFHOME oder TEXMFLOCAL in der Voreinstellung nicht notwendig.

Beim Auspacken der TDS-Archive in einer TEXMF-Wurzel ist unbedingt darauf zu achten, dass die Verzeichnisstruktur unverändert übernommen wird. Insbesondere darf das Auspacken nicht in einem zusätzlichen Unterverzeichnis der TEXMF-Wurzel erfolgen. Einige grafische Oberflächen für ZIP erzeugen beispielsweise in der Voreinstellung ein Unterverzeichnis mit dem Namen des Archivs. Das darf nicht erfolgen!

Es ist auch zu beachten, dass später durchgeführte Updates über den Paketmanager die so manuell installierten Pakete nicht berücksichtigen. Daher muss man sie ggf. auch wieder manuell entfernen. Dazu löscht man einfach die Verzeichnisse des jeweiligen Pakets. Bei MiKTeX aktualisiert man außerdem die Filename Database.

Die verfügbaren Pakete sind auf einer eigenen Paketübersichtsseite aufgelistet. Von einigen Paketen wie KOMA-Script existieren meist mehrere Versionen. Höhere Revisionsnummern kennzeichnen dabei neuere Versionen. Offizielle Versionen von KOMA-Script sind durch Versionsangaben mit nur zwei Zahlengruppen, beispielsweise v3.20, gekennzeichnet. Bei Zwischenversionen folgt hingegen als dritte Zahlengruppe erneut die Revisionsnummer, beispielsweise v3.20.2458. Zur Kontrolle der Korrektheit der Archive sind auch MD5-Prüfsummen verfügbar.

Die TDS-Archive bieten so auch eine relativ einfache Möglichkeit, einmal eine noch nicht offiziell erschienene Version von KOMA-Script zu testen oder sogar zu einer älteren Version zurück zu kehren.

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