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Kein Einzug nach Gleitobjekten

Hallo;

meine Frage betrifft die Absatzeinzüge bei KOMA-Script, Klasse "scrbook". Die Anfänge neuer Absätze werden bei mir - wie ja auch als default vorgesehen, durch einen Einzug kenntlich gemacht. Mein Verlag möchte nun aber dringend von mir, dass ich nach allen "ungewöhnlichen" Formatierungen, etwa nach allen Zitaten, Formeln, Aufzählungen, Tabellen oder Abbildungen den Absatz ohne Einzug beginne.

Bei Zitaten, Formeln und Aufzählungen habe ich das durch jeweils eingeschobene "\noindent"-Befehle erreicht. Was muss ich aber tun, damit auch nach Gleitobjekten, also den Tabellen und Abbildungen, kein Einzug beim direkt folgenden Absatz erscheint? Weiß jemand einen Ausweg?

Viele Grüße,

Guido Tiemann

forum: 
Bild von Markus Kohm

Zunächst sei darauf hingewiesen, dass bei Elementen wie Gleichungen und Listen die einfachste Möglichkeit, den Absatzeinzug nicht zu erhalten darin besteht, keinen Absatz zu machen:

\documentclass{article}
\begin{document}
\section{Test}
Here you'll see displayed math
%
\[
y=x
\]
%
without a new paragraph hehind.
\end{document}

Bei Gleitumgebungen funktioniert dies jedoch nicht. Kennzeichnend für Gleitumgebungen ist, dass sie gleiten können. LaTeX weiß beim Umbruch der Absätze noch gar nicht, dass möglicherweise davor oder dahinter Gleitmaterial gesetzt wird. Die Anforderung ist aber auch nicht wirklich sinnvoll. Denn wie soll man einen neuen Absatz, vor dem zufällig eine Gleitumgebung landet, von einem neuen Satz unterscheiden können? Wie ist das, wenn die Gleitumgebung zudem am Seitenanfang oder am Seitenende steht? Warum soll hier ein Absatz plötzlich anders behandelt werden?

Wenn der Verlag auf diesem Unsinn – ich stehe zu dieser Bezeichnung – besteht, bleibt nur, auf Gleitumgebungen zu verzichten.

Ich habe schon für viele Verlage gearbeitet. Gerade im Zusammenhang mit Gleitumgebungen kommen da immer wieder mal Anforderungen, die mit LaTeX nicht oder zumindest nicht automatisch realisierbar sind. Die konnte ich den Verlagen bisher noch immer ausreden. Manchmal gibt es auch Anforderungen, die bei genauer Betrachtung schlicht unsinnig sind. Da ist es oftmals schwer dem Verlag das begreiflich zu machen. Im Gegensatz zu Autoren habe ich dann immer die Kostenschraube als Druckmittel. Den Autoren bleibt dafür machmal wenigstens »Das geht nicht.« oder »Wie kann ich das machen?«.

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