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backaddress mit P.P. (port payé)

Liebes Forum

Ich möchte die Rücksendeaddresse in meinen Fenstercouverts mit P.P. (port payé) frankieren.

Dazu muss ich backaddress in scrlttr2 umformatieren: P.P. soll zwei Zeilen à 8pt hoch sein. Gleich daneben steht auf zwei Zeilen PLZ und Ort gesetzt in 8pt. Das Ganze ist umrahmt (frambebox?)

Rechts neben diesem Rahmen soll die Rechnungsreferenznummer stehen und die Zustellgeschwindigkeit.

Wie geht das? Eine grafische Vorlage meines Vorhabens findet sich in der Anleitung der Schweizer Post auf Seite 5 rechts unten.

Bild von Markus Kohm

Auf Anhieb kann ich Dir keine (gute) Lösung aus dem Ärmel schütteln. Wenn ich den Sinn richtig verstehe, dann ist das eher ein Fall für specialmail als für backaddress. Optimal wäre allerdings eine richtige Lösung dafür in scrlttr2 (oder in SN.lco und SNleft.lco), statt das irgendwie hinzubiegen. Was mich dazu noch interessieren würde ist die Frage, was man im P.P.-Fall mit der Rücksendeadresse macht. Wird die dadurch überflüssig, dass die Post sie aus den P.P.-Daten ermitteln kann, oder wird die ggf. einfach noch zusätzlich unter die P.P.-Daten gesetzt?

Herzlichen Dank übrigens für den Link auf die Anleitung der Schweizer Post. Ich denke, ich werde mir die insgesamt in einer ruhigen Stunde mal anschauen – nachdem ich mir die ausgedruckt habe. Solche Informationen sind für mich immer sehr interessant – was mich darauf bringt, dass ich mich mit den neueren deutschen Briefnormen auch mal noch tiefer befassen wollte und noch eine australische und AFAIR auch noch eine amerikanische lco-Datei auf Halde liegen.

Wie mein gefordertes Adressfeld aussehen soll, beschreibt dieser Link noch besser als der vorhergehende. P.P. ersetzt backaddress, die Retouren funktionieren m.W. über die Rechnungsreferenznummer, welche rechts vom Kasten auch angegeben wird. Beim intelligenten Frankiersystem funktioniert's wohl über den Datenmatrix-Code.

Man kann das Frankiermerkmal inkl. Datenmatrix-Code auch online erstellen und als eps herunterladen. Umwandeln in pdf und einfügen mit

\setkomavar{backaddress}{\raisebox{-23mm}{\includegraphics{PP-AZ101-123456.pdf}}

Leider funktioniert es so nicht, denn de Grafik überlappt mit der Adresse, was scrlttr2 nicht handeln kann. Sollte sich hier was tun, bin ich gerne bereit, es auszuprobieren.

Bild von Markus Kohm

Der neue Link ist genial. Nicht nur, dass dabei ein paar zusätzliche Daten über Maße vorhanden sind, die ich im anderen Dokument noch nicht gefunden habe, auch die Ausrichtung der ID (oben rechts) ist nun nicht mehr zentriert, sondern rechtsbündig. Das ist durchaus ein signifikanter Unterschied.

Ich denke, das PP-Feld ersetzt sowohl Rücksendeadresse (backaddress) als auch Versandart (specialmail). Bei der Versandart gibt es dann wohl nur noch die beiden Varianten "A-Priority" und "B-Economy".

[Edit: 12:38]
Ich habe jetzt als erstes eine lco-Datei »PP.lco« erstellt, die sozusagen eine Vorabversion der PP-Funktionalität bereitstellt. Wenn die funktioniert, dann werde ich darüber nachdenken, die komplette Funktionalität direkt in scrlttr2 einzubauen. Wenn ich heute noch dazu komme, werde ich die lco-Datei im Bereich »Dateien« (siehe Menü links) bereitstellen.

Derzeit gibt es drei Varianten: alle P.P.-Angaben per Variablen und Schalter einstellen, eine P.P.-Abbildung als Hintergrund setzen, eine P.P.-Abbildung mit Empfängeradresse verwenden. Damit dürften allen Bedürfnissen Rechnung getragen sein. Es fehlt lediglich die Möglichkeit, die DataMatrix direkt von TeX berechnen zu lassen (was sicher eine Herausforderung wäre, da die Rechenmöglichkeiten von TeX nicht gerade berauschend sind). Dafür fehlt mir die Spezifikation, wobei ich die ECC200-Spezifikation sogar gefunden habe, aber nicht welche Daten genau wie in der Matrix abzulegen sind,

[EDIT: 13:06]
Siehe PP.lco.

Das ist wirklich der Hammer! Eine solche Funktionalität in so kurzer Zeit!

Ich verwende die Variante PP=backgroundimage. Verwende ich die Standardcouverts SN, dann kann der Datenmatrix-Code aus dem Fenster rutschen. Ich verwende daher

\@setplength{toaddrvpos}{50mm}
\@setplength{toaddrhpos}{-22mm}
\@setplength{toaddrheight}{37mm}
\@setplength{toaddrwidth}{78mm}

in einer .lco-Datei.

Des Weiteren hat es im PP Generator der Post vermutlich einen Fehler: Wandelt man die eps-Dateien mit Acrobat in PDFs um (für pdfTeX) oder öffnet sie im Illustrator, wird die unterste Zeile des Datenmatrixcodes abgeschnitten. Es liegt an den unsauberen Bounding Boxen. Man editiere das EPS und ersetze Zeile 3. Aus
%%HiResBoundingBox: 0.000000 1.00000 208.500000 73.500000

wird

%%HiResBoundingBox: 0.000000 0.00000 208.500000 73.500000

Anschliessend konvertiert man das EPS mit einem bekannten Programm in ein pdf und schon funktioniert's! Danke!

Bild von Markus Kohm

Wenn ich die BoundingBox-Angabe richtig deute, dann sind die Abbildungen 73,5mm breit und 25.9mm hoch. Sie sind damit etwas höher als ich erwartet habe, was vermutlich bedeutet, dass die Matrix etwas tiefer liegt. Meine Vermutung, dass der linke Rand von gewünschten 8 mm nicht teil der Abbildung ist, scheint jedenfalls zuzutreffen. Leider bekommt man beim Generatortest keine Abbildung zum Runterladen, sondern nur eine HTML-Anzeige (aus der ich für meinen Test einfach die Abbildung gespeichert habe, ohne zu wissen ob das dem tatsächlichen Ergebnis entspricht).

Zu meiner Frage: Beginnt die Abbildung ganz oben (wie ich das vermutet habe) oder ist über der Abbildung noch ca. 1 mm Platz?

Die Position des Adressfeldes ist eigentlich der SN entnommen. Du hast nicht etwa beim Drucken in Acrobat bzw. Adobe Reader bzw. Druckerteiber etwas wie "an die Seitengröße anpassen" eingeschaltet? Ich will natürlich nicht ausschließen, dass ich irgend einen Fehler bei der Implementierung von SN.lco oder SNleft.lco gemacht habe. Derjenige, von dem ich die Daten hatte, war damit zufrieden. Wobei ich es auch nicht als Beinbruch empfinde, wenn Du eventuell andere Umschläge verwendest und deshalb eine Anpassung vornimmst. Die Anpassungsmöglichkeit ist der tiefere Sinn von lco-Dateien. Jedenfalls ist das ggf. kein Problem von PP.lco, sondern von SN.lco. PP.lco verwendet einfach die Werte, die es vorfindet und beachtet außerdem die bemaßte Vorlage und die Schriftgrößenangaben aus Deinen Links. Für die Schrifteinstellungen werde ich vermutlich in der Endfassung noch Elemente definieren, so dass man die ggf. ändern kann.

Statt nur ein EPS anzufordern, könntest Du vom Generator wahlweise mal ein PNG oder JPG (letzteres ist für die DataMatrix eigentlich nicht gut geeignet) mit anfordern. pdfTeX kann PNG und JPG direkt verarbeiten. Außerdem könntest Du zur Umwandlung mal epstopdf ausprobieren. Dort hat man die Wahl ob eine HiresBoundingBox oder nur BoundingBox ausgewertet werden soll. Wobei ich außerdem vermute, dass epstopdf kein Clipping vornimmt, also ggf. auch Material außerhalb der BoundingBox im erzeugten PDF erhalten bleibt.

Wenn Du also damit zufrieden bist, werde ich mir überlegen, wie ich das am besten in scrlttr2 selbst einbaue.

Es ist richtig, die Grafiken oder Boxen enthalten keinen Whitespace rundum, im Gegenteil wird momentan unten eine halbe Strichstärke weggeschnitten. Es kann sich jeder ohne Verpflichtung registrieren und die "scharfen" Dateien herunterladen. Die angebotenen Rasterformate sind viel zu grob für einen schönen Brief.

Es ist auch richtig, dass ich die Position des Adressfensters in SN.lco als ungeeignet halte. Ich habe SN-Umschläge mehrerer Hersteller ausgemessen, die Position des Adressfensters ist 51.5mm von oben und 117mm von links. Das Fenster ist 95x46. Die Toleranzen bewegen sich -+0.5mm.

Ich benutze pdfTeX 1.40.9, mein Drucker zieht sehr präzise ein. Um unverrückbare Adressfelder zu kriegen, verwende ich in meiner Standard-lco für SN-Briefe folgendes:

\@setplength{toaddrvpos}{48mm}
\@setplength{toaddrhpos}{-15mm}
\@setplength{toaddrheight}{37mm}
\@setplength{toaddrwidth}{78mm}

Damit befindet sich die obere linke Ecke 117 mm vom linken Rand und 51mm vom oberen Rand (gemessen mit Acrobat im PDF, identisch wie auf Papier). Das erzeugt gute Resultate. Ich hab aufgehört zu verstehen, auf welche Referenz sich die Positionsangaben in LaTeX beziehen, Hauptsache, es funktioniert.

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