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Stress pur!

Bild von Markus Kohm

Derzeit geschehen Dinge, die teilweise schwer zu verstehen sind. Manches würde ich lieber ausblenden, weil es mich schwer beschäftigt und wie so oft die Frage aufwirft, was wirklich wichtig ist. Gleichzeitig geht die Entwicklung von KOMA-Script aus Entwicklersicht in Riesenschritten voran.

Dass hier in letzter Zeit wieder etwas mehr Fragen gestellt oder auch vermeintliche Fehler gemeldet und Vorschläge unterbreitet werden, sehe ich durchweg positiv. Klar, es lenkt mich von Dingen, die ich eigentlich tun möchte auch immer wieder ab. Aber wie ich bereits in meinem letzten Blog-Eintrag erklärt habe, muss ich mich in letzter Zeit auch nicht immer selbst sofort um einen neuen Forenbeitrag kümmern. So kann ich sie auch als Auflockerung anderer Tätigkeiten nutzen.

Zu den anderen Tätigkeiten gehört, dass Entwicklungen, die für Version 3.15 begonnen wurden und derzeit noch als Beta gekennzeichnet sind, konsequent fortgesetzt werden. Ein Grund dafür, dass ich das massiv vorantreibe ist, dass das Paket titlesec mir bei der Weiterentwicklung zunehmen Probleme bereitet, so dass ich irgendwann gezwungen sein könnte, die Workarounds für dieses Paket über Bord zu werfen. Schon lange kann ich keine komplette Kompatibilität dieses Pakets mit KOMA-Script mehr gewährleisten. Dazu müsste ich das halbe Paket patchen, was ich als weit jenseits meiner Aufgaben betrachte.

Ein anderer Grund ist, dass ich gerne irgendwann für den einen oder anderen Hack, den ich selbst in scrguide.cls oder anderen Wrapper-Klassen oder auch hier im Form verwende, sauberen Ersatz anbieten würde. Das liegt allerdings noch weit in der Zukunft. Zunächst will ich einfach nur ein paar Grundlagen schaffen, auf denen ich dann irgendwann aufbauen kann. Denn eigentlich habe ich noch ein paar andere Baustellen offen. Ein kleiner Teil davon ist in der sich ständig ändernden TODO-Datei in den KOMA-Script-Quellen zu finden.

Und während ich so dabei bin, den Code der Gliederungsüberschriften gewaltig umzubauen und ich immer wieder denke: »Jetzt nur noch ein paar Kleinigkeiten, dann kann ich wenigstens eine Vorabrelease bereitstellen.« kommen dann Bugreports zu Dingen herein, die teilweise diese Neuerungen massiv beeinflussen, teilweise auch aus ganz anderen Bereichen stammen, die vielleicht schon fünf, zehn oder auch zwanzig Jahre alt sind. Gerade solche Meldungen – besonders, wenn sie gut vorgetragen sind – ziehen dann gerne meine Aufmerksamkeit auf sich. Scheinbare Kleinigkeiten können dabei zu Codeänderungen von erheblichem Umfang führen – wenn ich erst einmal die Ursache ermittelt und eine Lösungsidee gefunden habe. Dazwischen dann wieder Weiterentwicklung des begonnen Codes, damit ich überhaupt alle Aspekte der Korrekturen vernünftig testen kann. Bei den Korrekturen fallen mir dann ggf. auch noch Dinge auf, die ohnehin schon lange geändert gehören. Darin finden sich dann wieder Bugs, die glücklicherweise meist schnell behoben sind. Trotzdem springt mein Fokus ständig zwischen verschiedenen Dingen hin und her. Das ist Stress pur. Irgendwann steigt es mir dann über den Kopf und ich bin froh, wenn wie Anfang der Woche die Sonne heraus kommt, ich die Heckenschere zur Hand nehmen und mich abreagieren oder mit einem Buch in ein Straßencafé sitzen und mich entspannen kann. Ja, dabei bleiben dann Dinge liegen, die mir irgendwann wieder unter den Nägeln brennen.

Und dann lese ich irgendwelche Nachrichten, kann mich über die Menschheit nur wundern und mich selbst fragen, was denn im Leben wirklich wichtig ist. Manchmal ist es wichtig, scheinbar wichtige Dinge nicht zu tun.

In diesem Sinne
Markus

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