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"part" immer auf ungeraden Seiten?

Salut,

bin in den letzten Zügen meiner Diplomarbeit, die ich mit LyX verfasst habe. Entsprechend wenig bin ich also TeX-Profi, man möge mir mögliche Unwissenheit verzeihen :)

Ich habe ein (oneside) scrreport; die darin enthaltenen \parts führen zu Trennseiten, die leider (wie's halt gerade kommt) auf geraden oder ungeraden Seiten - und damit bei doppelseitigem Druck links oder rechts - liegen.

Gibt es eine einfache Möglichkeit, das zu korrigieren? Das manuelle Einfügen von Seitenumbrüchen klappt natürlich (und ist bei 5 Teilen auch nicht allzu schlimm), aber es sollte doch was schöneres geben.

Danke und Gruß,
Bastian

Bild von Markus Kohm

Bei einseitigen Dokumenten sind gerade und ungerade Seiten gleichberechtigt. Doppelseitige Dokumente setzt man mit twoside und damit beginnen Teile dann auch automatisch auf einer rechten Seite. Genau für die Unterscheidung von rechten und linken Seiten ist die Option twoside da. Diese Unterscheidung erst abzuschalten (bzw. nicht einzuschalten) und dann doch haben zu wollen ist absurd.

natürlich habe ich auch ein twoside-Dokument versucht - die Teile bleiben auf den gerade nächsten Seite, also ggf. auch links.

Leider bin ich offenbar nicht fähig, hier das passende Minimalbeispiel hochzuladen - stelle ein Testfile daher auf http://www.bastian-friedrich.de/tmp/

Auch einseitige Dokumente haben im Übrigen doch gerade und ungerade Seiten.

Bastian

Bild von Markus Kohm

Die Option openright ist in der KOMA-Script-Anleitung dokumentiert. Für KOMA-Script ist dokumentiert, dass \part im Wesentlichen wie bei den Standardklassen funktioniert. Für die Standardklassen ist dokumentiert, dass bei report, \part mit openright im doppelseitigen Satz auf einer neuen rechten Seite beginnt. Jetzt darfst Du mal raten, wie das bei scrreprt geht.

Minimalbeispiele sind so klein, dass man sie nicht hochladen muss, sondern einfach in den Beitrag einfügen kann. Man findet das massenhaft im Forum. Darüber hinaus gibt es in der FAQ sogar noch einen Hinweis, wie man die Listings wahlweise auch noch "hübsch" machen kann.

Daten hochladen dürfen nur noch trusted user. Du kannst Dich dafür bei den Idioten bedanken, die mehrfach Angriffe auf www.komascript.de gestartet haben.

Ich bezweifle nicht, dass einseitige Dokumente gerade und ungerade Seiten haben. Ich habe auch nie das Gegenteil behauptet. Sie haben aber keine linken und rechten Seiten und sie haben keine Vorder- und Rückseite, sondern jede Seite ist eine rechte Vorderseite (bei Sprachen, in denen rechts gebunden wird, ist es eine linke Vorderseite).

Hab ja gewarnt, daß ich 'n echter DAU bin.

Auch mit openright/openleft hatte ich experimentiert, aber offenbar nicht ausreichend. Hab's jetzt.

Zum Hochladen: ACK.

Das zweiseitige Layout bringt mir mein Layout (insbesondere Footer) etwas durcheinander; am Bildschirm (-> PDF) sieht twoside ebenfalls mäßig aus. Daher wäre die Option, auch bei "oneside"-Layout nur auf ungeraden Seiten Teile beginnen zu lassen, durchaus sinnvoll.

Werde mir stattdessen mit händischen Seitenumbrüchen helfen; geht momentan ja nur um ein Dokument, darin 5 Teile.

Danke dennoch für Deine Zeit,
Bastian

Bild von Markus Kohm

Das Paket scrpage2 ist in der KOMA-Script-Anleitung ausführlich dokumentiert. Die Seitenzahlen in die Mitte unten bekommt man beispielsweise mit:

\usepackage[automark]{scrlayer-scrpage}
\ofoot[]{}
\cfoot*{\pagemark}

Bei doppelseitigem Druck ist das aber ungünstig, weil man bei der Suche nach einer bestimmten Seite den Buchblock viel weiter aufblättern muss. Aus dem Grund setzen schon Generationen von Setzern im doppelseitigen Druck die Seitenzahlen vorzugsweise außen.

Ein einziges PDF, das sich sowohl optimal drucken lässt, als auch auf dem Bildschirm optimal ist, gibt es nicht. Dafür ist die Typografie für Bildschirmdarstellungen zu unterschiedlich von der Typografie auf gedrucktem Papier. Das fängt schon mit dem Seitenformat an und endet nicht bei den Randeinstellungen. Deshalb gibt es für die KOMA-Script-Anleitung übrigens zwei unterschiedliche Header. Die freien PDFs, die bei KOMA-Script dabei sind, sind die Bildschirmversion. Das Buch ist mit anderen Einstellungen gesetzt. Eine der großen Stärken von LaTeX ist, dass man aus identischen Quellen mit ein paar geänderten Einstellungen ganz unterschiedlich gesetzte Dokumente erzeugen kann.

Einseitiges Layout mit Leerseiten ist auf dem Bildschirm reichlich lästig. Große Ränder, die auf dem Papier sehr nützlich sind, sind am Bildschirm unpraktisch. Die Randverteilung, die bei doppelseitigem Druck auf Papier am Günstigsten ist, ist auf dem Bildschirm nur dann praktisch, wenn man sich komplette Doppelseiten anzeigen lässt. Bindekorrektur, die für den Druck fast zwingend ist, ist auf dem Bildschirm kontraproduktiv.

Ich beginne zu verstehen: Koma-Script und fancyheader verstehen sich nicht so gut. Letzteres hatte ich in Benutzung, dadurch ist einiges "kaputtgegangen".

Sicher sind bei doppelseitigem Druck die Seitenzahlen außen praktischer, nur hatte fancyheader sich so eingemischt, daß sie durcheinander waren - mal außen, mal mittig.

Ohne fancyheader, aber mit \setheadsepline und Deinen Tips sieht's gut aus.

Daß ein PDF für verschiedene Medien nicht gleichgut geeignet sein kann, ist mir klar. Ich hatte nach einem guten Kompromiss gesucht - vorranging geht's mir aber natürlich um den Druck. So ein Kompromiss basiert imho eher auf oneside-Dokumenten. Aber ich bin auch kein Typograph...

Einige Kleinigkeiten bleiben allerdings noch. Sollte meine Zeit reichen, kann ich vielleicht tatsächlich auf twoside umstellen :)

Danke und Gruß,
Bastian

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