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Seitenzahlen in der Grösse verändern?

Liebe Kollegen,

ich arbeite mit LYX bzw. LaTex (MikTex) mit Article (Komascript)und habe eine Layoutvorgabe vom Verlag zu erfüllen. Der Text ist mit 14pt geschrieben, aber die Seitenzahlen sollen kleiner sein, z.B. 10 bzw. 12pt. Kann jemand mitteilen, wie ich das bewerkstellige?

Grüsse aus Berlin
Jan V. Wirth

Bild von Markus Kohm

Ich habe mir erlaubt die Duplette der Frage zu löschen. Nächstes Mal bitte ergänzende Hinweise als Kommentar anfügen. Um den Text einer Frage leicht zu ändern, kann man ihn bei eigenen Fragen auch editieren. Die Frage nochmal nahezu identisch zu stellen, ist hingegen nicht sehr sinnvoll.

Deine Frage wird in der KOMA-Script-Anleitung gleich an zwei Stellen beantwortet. Zum einen gibt es den Abschnitt 3.2.1, »Änderung der verwendeten Schriftart«. Zusammen mit der in jenem Abschnitt abgedruckten Tabelle, sollte die Lösung leicht zu finden sein. Desweiteren findet man über den Index zum Thema »Seitenzahl« noch mehr.

Falls die allgemeien bekannten Möglichkeiten \small, \footnotesize etc. einmal nicht ausreichen sollten, sind im fntguide, der Bestandteil von LaTeX ist, weitere Anweisungen zu finden, mit denen man die Schriftgröße absolut angeben kann. Als weitere Alternative existiert noch das Paket relsize.

Vielen Dank, Herr Kohm. Ja, Doubletten sind redundant. Sorry... Anfängerfehler.
Der Verlag meint, die Seitenzahlen wären zu tief auf der Seite.
Muss ich da etwa etwas am Satzspiegel editieren, kann aber dazu nichts in der Anleitung finden.
Kurzer Hinweis wäre klasse.
Grüsse
Jan V. Wirth

Bild von Markus Kohm

Soll das heißen, der Verlag will, dass der Abstand zwischen der Seitenzahl und dem Satzspiegel verkleinert wird??? Würde ich zwar von abraten, aber wenn die das wollen:

\addtolength{\footskip}{-1cm}% Fußbereich 1 cm höher setzen

Vielen Dank für die Tips. Sie funktionieren einwandfrei!

Zwei Fragen wären noch:
1. Mein Text flattert rechts zu sehr, sieht gar nicht
professionell aus. Im "Der Latex-Begleiter" z.B.ist der Rand viel sauberer.
Der Kompilierbericht zeigt über hundert zu volle Boxen an, hat das damit was zu tun, und wenn, muss ich alle weg bekommen?

Für eine kurze Antwort bedankt sich
Jan V. Wirth (KOMA-Rookie)

Bild von Markus Kohm

»Overfull \hbox«-Meldungen treten immer dann auf, wenn TeX mit den vorgegebenen Einstellungen keinen gut genugen Absatzumbruch findet. Es lässt dann einzelne Zeilen in den Rand ragen, und fordert den Anwender so und durch entsprechende Meldung dazu auf, ihm behilflich zu sein.

Ursachen für »overfull \hbox«-Meldungen gibt es viele. Eine kleine Auswahl:

  • nicht die korrekte Sprache eingestellt
  • keine Trennmuster für die eingestellte Sprache vorhanden
  • Sprache mit Sonderzeichen wie Umlaute aber Fontencoding, das diese Zeichen nicht enhält, so dass sie aus anderen Zeichen zusammengesetzt werden
  • Komposita mit Bindestrichen, wobei Trennungen nur am Bindestrich erlaubt werden
  • Komposita, bei denen TeX keine korrekte Trennstelle findet
  • zu geringe Zeilenbreite bei gleichzeitiger Verwenddung einer Sprache mit vielen Trennproblemen
  • viele nicht oder schwer umbrechbare Ausdrücke wie Passagen in monospaces Font oder Formeln im Text
  • zu strenge Umbruchregeln

Das Problem mit Sprache, Trennmustern und Komposita mit Bindestrich lässt sich mit dem babel Paket sehr schön lösen. Näheres ist der Anleitung des Pakets zu entnehmen. Das Problem mit dem Encoding ist in der De-TeX-FAQ (--> weblinks) einschließlich Lösung erklärt. Bei den nicht umbrechbaren Ausdrücken hilft oft nur Umstellen des Textes, wobei dank Absatzumbruch sogar Änderungen eine Zeile später positive Auswirkungen haben können. Die restlichen Probleme sind durch Recherche bei Google behebbar. Aber bitte dabei auch das LaTeX Sündenregister, l2tabu, beachten!!!

Sorry, aber eine kürzere Antwort war nicht drin (abgesehen von RFTM).

Lieber Herr Kohm,

vielen Dank, klappt ja alles wunderbar bis auf ein wirklich allerletztes Problem. Ich bekomme einfach keine deutschen Gänsefüsschen in mein Manuskript.
Würden Sie mal gucken, woran das liegt. Meine Anführungsstriche sind zwar unten/oben, jedoch gerade.

Ich muss mich schon jetzt ganz herzlich bei Ihnen bedanken.
Herzl.Grüsse
Jan V. Wirth

\documentclass[twoside,german,14pt]{scrartcl}
\usepackage{palatino}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[latin1]{inputenc}
\usepackage{geometry}
\geometry{verbose,a4paper,tmargin=3cm,bmargin=32mm,lmargin=35mm,rmargin=25mm}
\pagestyle{plain}
\usepackage{makeidx}
\makeindex
\usepackage{graphicx}
\usepackage[authoryear]{natbib}
\makeatletter
\newcommand{\noun}[1]{\textsc{#1}}
\usepackage{babel}
\usepackage{graphicx}
\usepackage[citebordercolor=1111,pdfmenubar=false,urlbordercolor=1111,urlcolor=red,linkbordercolor=1011,bookmarksnumbered=true,bookmarksopen=true,bookmarksopenlevel=3]{hyperref}
\hypersetup{%
pdftitle ={Helfen in der Moderne und Postmoderne 2005: Jan V. Wirth},
pdfauthor ={ textcopyright: Jan Wirth},
}
\usepackage{shapepar}
\setkomafont{pagenumber}{\small}
\addtolength{\footskip}{-0,5cm}% Fußbereich 1 cm höher setzen

\AtBeginDocument{
\renewcommand{\labelitemiv}{\ding{112}}
}
\tolerance=2000
\emergencystretch=10pt
\newcommand{\clearemptydoublepage}{\newpage{\pagestyle{empty}\cleardoublepage}}
\widowpenalty=10000
\clubpenalty=10000
\usepackage{babel}
\makeatother
\begin{document}

Bild von Markus Kohm

Das Paket palatino ist obsolet. Unbedingt l2tabu lesen - und zwar am besten komplett!

Die Form der Anführungszeichen unten und oben ist wie die Form jedes anderen Zeichens auch fontspezifisch. Möglicherweise liegt aber auch ein Eingabefehler vor. Da der Codeschnippsel kein vollständiges Minimalbeispiel darstellt, ist es mir unmöglich, dies zu beurteilen.

Ich habe jetzt gesehen, dass die "korrekten" deutschen Gänsef. mit Times funktionieren.
Vielen Dank trotzdem, Herr Kohm.
Ohne Sie hätte ich viel länger probieren müssen.

Mein Manuskript wird wohl nun die Anforderungen des Verlags erfüllen.

Beste Grüsse
Jan V. Wirth

Bild von Markus Kohm

Ich mache darauf aufmerksam, dass Times aufgrund der geringen Laufweite für einspaltigen Satz auf A4-Papier ungeeignet ist. Dies ist auch in der KOMA-Script-Anleitung erwähnt.

Übrigens: Auch das Paket times ist obsolet. Wie schon zu palatino ist auch dies in l2tabu ausgeführt.

Ach, Herr Kohm, was soll ich denn dann machen?

Ich habe l2tabu gelesen. Darin fand ich zwar, dass Palatino obsolet ist. Die Schrift gefällt mir ja eigentlich besser, aber die deutschen Gänsefüsschen
verschwinden dann wieder.

Nun habe ich Times. Und Sie weisen darauf hin, dass es ungeeignet ist. Würden Sie so nett sein, und mir eine Alternative vorschlagen?

Grüsse Jan V. Wirth

Bild von Markus Kohm

Die Gänsefüßchen bei Verwendung von mathpazo, wie in l2tabu vorgeschlagen, zum Aktivieren der Palatino Schriften sind absolut korrekt. Wie ich bereits geschrieben habe, ist die konkrete Form der Anführungs- und Schlusszeichen wie die konkrete Form jedes anderen Zeichens auch, eine Entscheidung des Font-Designers (in diesem Fall von Herrn Zapf). Die Form muss beispielsweise auch zu Akzenten, Komma, Semikolon etc. passen.

Leider sind Sie das von mir angesprochene Minimalbeispiel noch immer schuldig geblieben. Ohne dieses kann ich aber nicht beurteilen, ob bei Ihnen möglicherweise ein Anwendungsfehler vorliegt, oder eine Verständnisproblem, wie in meinem ersten Absatz vermutet. Das folgende Minimalbeispiel liefert jedenfalls korrekte Anführungszeichen.

\documentclass{article}
\usepackage{mathpazo}
\usepackage[ngerman]{babel}
\begin{document}
"`Angef"uhrter Text."'
\end{document}

Sie maches es mir wirklich nicht leicht, Ihnen kompetent zu helfen.

Im Übrigen ist diese Frage im KOMA-Script-Forum off-topic. Es hat mit KOMA-Script genau gar nichts zu tun.

Es sei nebenbei erwähnt, dass Adrian Frutiger, ein anderer sehr bekannte und renomierter Typograf, über die Palatino einmal gesagt hat, dass sie der Maßstab für jede neue Schrift sein müsse, weil es eigentlich an der Palatino nichts mehr zu verbessern gebe.

Bild von Markus Kohm

Die Auswahl einer einzelnen Schrift sollte noch vergleichsweise einfach sein. Als Brotschrift sind beispielsweise neben Palatino auch Garamon, Charter oder Times Ten (nicht zu verwechseln mit Times oder Times New Roman) geeignet. Schwierig wird es dann, wenn man auch noch eine Serifenlose und eine Monospaced benötigt. Schriftkombination ist nicht einfach. Helvetica passt beispielsweise ganz schlecht zu Times (auch wenn man diese Kombination häufig sieht) und auch nicht gut zu Palatino. Hat man aber nur die Überschriften in Helvetica spielt das eher keine Rolle.

Nicht von ungefähr empfiehlt die KOMA-Script-Anleitung zu dem Thema dem Anfänger bei den LaTeX-Standardschriften (bzw. EC oder LM) zu bleiben. Da hat man aufeinander abgestimmte, weil für das Zusammenspiel entworfene Schriftfamilien.

In der 2. Auflage des KOMA-Script-Buches ist Charter mit passend verkleinerten Frutiger und Luxi Moni kombiniert. Allein die passende Größenanpassung für Frutiger und Luxi Mono zu finden, hat mich eine Reihe von Versuchen gekostet. Mit dem Ausmessen der Höhe eines »x« war es nicht getan.

Noch eine letzte Anmerkung zu Anführungszeichen. Ggf. kann man auch darüber nachdenken umgedrehte französische Anführungszeichen zu verwenden. Das ist durchaus nicht unüblich.

Da haben Sie sicher recht; jetzt weiss ich erst, wie minimal/maximal ein Minimalbeispiel ist.

Ich probiere es aus.Danke!

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